Ein Grundbedürfnis wird zum schicken Accessoire

Der menschliche Körper braucht nichts dringender als Wasser, um zu überleben. Was in weiten Teilen der Welt knapp ist, wird für die oberen Zehntausend um den halben Globus geflogen.

spritzendes Wasserglas
Foto: Roger McLassus, Lizenz: CC BY-SA 3.0 (Link im Impressum)

Wasser trinken. Nichts ist leichter als das. Zumindest für die Bevölkerung der Länder, die sich selbst als zivilisiert bezeichnen. Man dreht Hahn oder Flasche auf und schon ist man erfrischt. Geschmackliche Unterschiede zwischen verschiedenen Wassern sind vorhanden, spielen aber für den Konsumenten meist nur eine untergeordnete Rolle. Es wird das gekauft, was am billigsten oder eben gerade im Supermarkt vorhanden ist.

In den Kreisen der Besserverdiener scheint Mineralwasser nicht genug zu sein und so gibt es Edelwässer, die sich angeblich durch besondere Reinheit oder einen ausgezeichneten Geschmack von der Massenware abheben sollen. Ob aus den Quellen der Fidschi-Inseln oder Regenwasser aus Tasmanien, es ist wohl eher das exklusive Gefühl als der exklusive Geschmack, der diese Art der Stillung eines Grundbedürfnisses zu etwas ganz Besonderem werden lässt.

Nun, wo ist das Problem und wieso gönnt man der Oberschicht nicht einfach ihren edlen Genuss? Ganz einfach: Die Öko-Bilanz dieser Edelwässerchen ist katastrophal. Des Weiteren garantiert niemand, dass das Wasser aus den entlegensten Orten der Welt niemandem 'weggenommen' wird. Zu guter Letzt ist es aber auch eine moralische Frage, ob man aus dem Grundbedürfnis zu trinken, welches viele Menschen leider gar nicht stillen können, ein Geschäft und damit einen Markt machen darf. Ich sehe ein, dass Menschen in Afrika nicht dadurch mehr Wasser haben, dass der Herr Manager auf sein Edelwasser aus Skandinavien verzichtet. Dennoch: Bereits die Privatisierung vieler Trinkwasserquellen ist ein Problem, denn das Recht auf Wasser zählt zu den Grundrechten.

Was habe ich also davon, wenn ich reines Gletscherwasser trinke, das unter Aufwendung mehrere Tonnen Benzin und Kerosin um die halbe Welt gefahren und geflogen wird, nur damit ich mich an einem erhabenen Gefühl und einem schönen Etikett erfreuen kann? Schließlich bleibt die Frage offen, ob man den Geschmack wirklich unterscheiden kann. Ich wage das zu bezweifeln und würde einen der sogenannten Wasser-Sommeliers (die es inzwischen tatsächlich gibt) gerne mal auf die Probe stellen.

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