Online-Spiele machen aus Kindern Konsumenten

Es blinkt schön bunt und es ist kostenlos. Im Internet wartet Rund-um-die-Uhr-Unterhaltung auf Erwachsene wie Kinder. Neuerdings kann man sogar ein paar Pixel für teures Geld erwerben. Wie das geht? Lesen Sie selbst.

Zwei junge Männer am Computer

Online-Spiele sind nicht neu. Dennoch ändert sich ihr 'Auftrag'. Immer mehr dieser augenscheinlich kostenlosen Angebote locken in höheren Leveln mit Kostenpflicht und das nicht zu knapp. Wer weiterspielen möchte, muss zahlen, um in der 'Online-Community' mit seinen Mitspielern mithalten zu können. Soweit alles in Ordnung, schließlich sollte der erwachsene Mensch zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können. Doch wie sieht das bei Kindern aus?

'Angefixt' werden sie mit Spielen, die einen gewissen Niedlichkeitsfaktor besitzen: Rosa Ponys, süße Häschen, ein kleiner Bauernhof mit vielen Tieren; all das kann man kostenlos 'besitzen', man braucht sich nur anzumelden. Doch was, wenn die Pferdchen plötzlich Hunger bekommen? Dann muss man - für echtes Geld - 'digitales Tierfutter' kaufen - oder will man es etwa verantworten, wenn das Tierchen stirbt? Also sucht man Mamas Kreditkarte und gibt die Daten ein.

Es wurden schon Gerichtsprozesse geführt, in denen es darum ging, ob eine digital erbrachte Dienstleistung aufgrund mangelnder Geschäftsfähigkeit des Kindes angefochten werden kann. Der eigentliche Skandal: Häufig nicht, denn die sogenannte Dienstleistung (materiell nichts weiter als die Bereitstellung einiger Pixel auf dem Bildschirm) wurde ja bereits erbracht. Einfacher formuliert: Das Pferdchen hat sein Futter ja bereits aufgefressen. An Skurrilität sind solche Urteile kaum zu überbieten.

Ein ganz anderes Problem ist der steigende Wettbewerb unter Heranwachsenden. Wer seinen 'Fashion-Avatar' nicht mit der neusten Mode kleiden kann, ist bei seinen Freundinnen nicht mehr angesagt. Doch auch diese Mode (ebenfalls nichts weiter als einige Pixel auf einem Bildschirm) muss teilweise teuer erkauft werden. Letzten Endes sitzen Kinder (und nicht nur Kinder) im 'Gammellook' vor dem Computer, während ihr Online-Avatar im 'Designerdress' herumläuft. Schöne neue Welt.

Gefragt sind m. E. die Eltern. Auch wenn es weh tut, eine gewisse zeitliche und vor allem finanzielle Begrenzung sollten sie ihren Kindern auf jeden Fall setzen. Es sei denn, man ist damit einverstanden, dass die Kleinen auf Konkurrenzkampf gepolt und zu willenlosen Konsumzombies herangezüchtet werden. Doch in Zeiten, in denen die sogenannte 'Medienkompetenz' schon in Grundschulen Einzug erhält und derjenige die beste Note bekommt, der möglichst viel Technik für seinen Vortrag verwendet, darf man sich nicht wundern, wenn die Elektronik irgendwann die Kinder kontrolliert statt umgekehrt.

Ob Früherziehung das richtige Mittel ist, wage ich nicht zu beurteilen. Ein Jeder stelle sich aber einmal die Frage, ob er auch 'Zigarettenkompetenz' und 'Kontrolliertes Rauchen' als Fach fordern würde, nur weil plötzlich immer mehr Kinder zum Glimmstengel greifen...

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