Und als solcher komme ich jedes Jahr mit meinem Rentierschlitten in rot-weißer Montur vom Himmel geflogen. Doch wer bin ich eigentlich? Und wo komme ich her?
Mich gibt es zwar in zahlreichen Ländern, doch eigentlich bin ich eine Kunstfigur, sagt man. Vorangetrieben wurde meine Popularität durch die Coca-Cola Company, die mir auch mein charakteristisches Aussehen verlieh. Wofür ich stehe? Für Geschenke und glitzernde Einkaufszentren, für 'Jingle Bells' und vorweihnachtliche Plastikfiguren. Kurz: Ich stehe für Kitsch und Überfluss in Reinform. Aber man feiert mich, jedes Jahr, am 6. Dezember. Auf Weihnachtsmärkten laufe ich herum und begeistere mit meinem 'Hohoho' die Konsumenten von morgen.
Man sagt, es gebe noch einen anderen 'Weihnachtsmann'. Eigentlich tut er nur so, als sei er der Weihnachtsmann, denn er sieht gar nicht aus wie ich und er heißt auch anders: Er nennt sich Nikolaus von Myra, der feine Herr hat wohl einen Adelstitel oder so. Sehen Sie ihn sich doch an da links: Sein Gewand ist golden. Manchmal läuft er mit so einem komischen Stab herum oder zieht sich einen Spitzhut auf den Kopf. Angeblich soll er der eigentliche Vorweihnachtsbote sein, weil er mal irgendwo in der Türkei Gutes getan und sein Vermögen an arme Menschen verteilt hat. Die Kirche hat ihn sogar heilig gesprochen. Seitdem hat er auch noch einen Heiligenschein. Als ob das so wichtig wäre! Die immer mit ihren sozialen Wohltaten! Was sind schon ein paar Arme, wenn es anderswo bunte Lichterketten und Präsente im Überfluss geben kann? Lassen Sie sich doch von denen die gute Laune nicht vermiesen! Feiern Sie, haben Sie Spaß und lassen Sie sich reich beschenken! Hohoho, ich bin der Weihnachtsmann!
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Arno (Montag, 12 November 2012 09:09)
Den "alten" Nikolaus aus meiner Kindheit lasse ich mir ja noch gefallen. Aber der amerikanische verläßt alle Grenzen guten Geschmacks. In den Schulen sollte über den heiligen Nikolaus gesprochen werden. Auch vor dem Hintergund, dass früher im katholischen Rheinland an diesem Tag die Bescherung stattgefunden hat- die "evangelische" Bescherung zu Weihnachten gibt es erst im Rheinland nach dem Jahr 1900.