Mein Auto hat eine grüne Feinstaubplakette. Damit bin ich berechtigt, z. B. in Großstädten durch sogenannte Umweltzonen zu fahren. Doch was bedeuten diese Umweltzonen eigentlich genau?
Grundlage ist die "Verordnung zum Erlass und zur Änderung von Vorschriften über die Kennzeichnung emissionsarmer Kraftfahrzeuge". Sinn und Zweck dieses Wortungetüms soll sein, gewisse Bereiche (z. B. der Innenstädte) von schadstoffreichen Autoabgasen zu befreien. Klingt zunächst logisch, denn es fahren nur noch solche Autos durch besagte Zonen, die einen niedrigen Schadstoffausstoß aufweisen. Alles prima, Politik hat doch noch Sinn und Verstand und allen ist geholfen. Dumm nur, dass es einige Probleme gibt:
- Was machen Kleinbetriebe, die genau in einer solchen Umweltzone liegen? Ihre Fahrzeuge umrüsten oder gleich ganz neue kaufen? Wer soll das bezahlen? Gleiches gilt für Lieferanten aller Art.
- "Ich darf also nicht mitten durch die Innenstadt fahren", denkt sich so mancher Besitzer eines gelb- oder rot-plakettierten Fahrzeugs, "also fahre ich außen herum." Dass dabei größere Distanzen zurückgelegt werden und damit insgesamt mehr Schadstoffe in die Luft gelangen, scheint für den Gesetzgeber Nebensache.
- Der ADAC konnte in Tests keinen signifikanten Unterschied der Feinstaubbelastungswerte zwischen Gebieten mit und solchen ohne Umweltzone nachweisen. Die maximale Reduktion der Belastung beträgt Verkehrsmedizinern der Berliner Charité zufolge gerade einmal 7%.
- Letzten Endes sollte man nicht vergessen, dass die Plaketten auch irgendwie hergestellt und verschickt werden müssen. Was dabei wohl an Emissionen entsteht...?
Man sollte bei aller Kritik aber auch das Positive sehen, nämlich dass solche Plaketten auch Lenkungscharakter haben können und u. U. Menschen dazu anhalten, ihr Umweltbewusstsein zu erweitern. Ob das allein aber ein Grund ist, die Umweltzonen bestehen zu lassen? Ich bezweifele das.
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